
Aida Baghernejad
Aida Baghernejad, geboren und aufgewachsen in Darmstadt, ist freie Kulturjournalistin, Moderatorin und Podcasterin und schreibt und spricht auf Deutsch und Englisch für allerlei regionale, überregionale und internationale Publikationen (u.a. FAS, Musikexpress, SZ, taz, tip berlin) am liebsten über Musik und Essen. Manchmal auch über beides gleichzeitig, meistens aber über das Politische im Sound, auf der Bühne oder dem Teller.
Sie ist Co-Moderatorin im englischsprachigen Podcast 55 Voices of Democracy von Thomas Mann Haus und Los Angeles Review of Books sowie Gründerin und Moderatorin des Podcasts Pasta & Politik, produziert in Zusammenarbeit mit Edition F. 2021 erhielt sie den International Music Journalism Award des Reeperbahn Festivals als beste deutschsprachige Musikjounalist:in, war 2019 und 2020 für den Listen to Berlin Award in der Kategorie Journalismus und 2021 für den Alternativen Medienpreis in der Kategorie Macht nominiert. Meistens lebt sie in Berlin, manchmal in London, vor allem aber im Internet. Seit 2022 ist Aida Mitglied der Jury des Deutschen Jazzpreises und jetzt auch neu in der Jury des Kathrin-Preises. Heiner-Power!

Sebastian Gramss
Der Kontrabassist Sebastian Gramss gehört zu den überraschendsten und umtriebigsten Improvisatoren in Deutschland. Sein Bassspiel, aber auch seine vielfältigen Projekte wurden vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Bands wie Underkarl, Slowfox, Bassmasse oder seine legendären Bassduette mit anderen internationalen Kontrabasspionieren (William Parker, Barre Phillips, Stefano Scodanibbio, Tetsu Saitoh, Mark Dresser, Barry Guy oder Joëlle Léandre) revolutionieren immer auch ein Stück weit den Blick des Publikums auf den Kontrabass als improvisierendes Instrument.
Sebastian Gramss, Jahrgang 1966, gehört zu den verdientesten und vielleicht auch am häufigsten ausgezeichneter improvisierender Kontrabassisten seiner Generation in Deutschland. Neben mehreren ECHO Jazz-Auszeichnungen als Solist in der Vergangenheit, werden insbesondere seine außergewöhnlichen musikalischen Projekte öffentlich gewürdigt, etwa das Riesenensemble Bassmasse mit 50 Kontrabassisten, das mit dem WDR produzierte audio-visuelle Programm States of Play, dass 2019 auch in Darmstadt aufgeführt wurde oder sein 2022 mit dem Sonderpreis der Jury des Deutschen Jazzpreises ausgezeichnete politisch-aktivistische Projekt Hard Boiled Wonderland – Musical Resistance.
Wir freuen uns außerordentlich, dass Sebastian zugesagt hat in der Jury des Kathrin-Preises mitzuwirken.

Lena Jeckel
mit 14 entdeckte Lena Jeckel die Liebe zum Bass. Während ihres Studiums als Diplom-Pädagogin veröffentlichte sie eigene Alben, tourte durch viele Clubs und spielte auf einigen Festivals. Bis 2018 arbeitete Lena Jeckel als Geschäftsführerin des Bielefelder Jazzclubs Bunker Ulmenwall. Unter ihrer Leitung wurde der Bunker Ulmenwall 2017 von Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit dem APPLAUS-Preis als Deutschlands beste Livemusik-Spielstätte und zusätzlich mit dem Sonderpreis „Young Artist Development“ ausgezeichnet. Nebenbei gestaltete sie eine Jazz-Reihe für die Stadt Gütersloh und leitete das WDR 3 Jazzfest. Seit 2019 ist sie Leiterin des Fachbereichs Kultur der Stadt Gütersloh. Für Lena Jeckel steht das Miteinander-Musizieren, Improvisieren vor, hinter und auf der Bühne und das Gestalten von Räumen im Mittelpunkt.

Wolfram Knauer
ist Vorsitzender der Jury. Er leitet das Jazzinstitut Darmstadt seit 1990. Wolfram Knauer hat diverse Bücher veröffentlicht, zuletzt Monographien über Louis Armstrong (2010), Charlie Parker (2014) und Duke Ellington (2017). Darüber hinaus unterrichtete er an verschiedenen deutschen Hochschulen und lehrte im Frühjahr 2008 als erster nicht-amerikanischer Louis Armstrong Professor of Jazz Studies an der Columbia University in New York. Er ist Herausgeber der Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung und Mitherausgeber der internationalen Fachzeitschrift Jazz Perspectives. 2019 erschien im Reclam-Verlag sein Buch „Play yourself, man“ Die Geschichte des Jazz in Deutschland“.

Hans-Jürgen Linke
stammt aus der Norddeutschen Tiefebene, studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie in Marburg, versuchte sich als Musiker v.a. an der Posaune, war Kulturredakteur beim Gießener Anzeiger und Musikredakteur im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Er erhielt 2012 den Preis für deutschen Jazzjournalismus, arbeitet heute als Konzert-Kurator und freier Autor.

Angelika Niescier
Die Saxophonistin Angelika Niescier gehört zu jenen international tätigen Musikerinnen, die der europäischen Jazzszene neue Konturen geben. Sie komponiert auch für Theater, Big Band, Ballett und Sinfonieorchester. Mehrere ihrer CD-Produktionen wurden ausgezeichnet, u.a. zweifach mit dem Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik (für sublim III und NYC FIVE) und dem ECHO Jazz. Im Jahr 2017 erhielt sie den Deutschen Jazzpreis/ Albert Mangelsdorff Preis. Niescier gastierte auf den wichtigsten Festivals weltweit (u. a. Winter Jazzfest New York, unerhört! Zürcher Jazzfestival, Vancouver International Jazzfestival, Jazzfest Berlin, Jazzfestival Molde) und tourt seit vielen Jahren im Auftrag des Goethe-Instituts als Kulturbotschafterin Deutschlands durch die ganze Welt. Sie arbeitet(e) u.a. mit Joachim Kühn, Stewe Swallow, Tyshawn Sorey, Thomas Morgan, Gerry Hemingway, Julia Hülsmann, Achim Kaufmann, Gerald Cleaver, Anke Helfrich, Jim Black, Gina Schwarz und Ralph Alessi. In ihren Soloprogrammen, der Arbeit mit ihrem Quartett Angelika Niescier SUBLIM, anderen Bandprojekten verschiedenster Art und Kompositionsaufträgen verschmilzt sie komplexe Komposition und Improvisation. Dabei begreift sie den Einfluss des Wortes, des (Film-)Bildes, der Bewegung und der bildenden Kunst als wichtige Inspiration.

Frank Schindelbeck
hört gerne Jazz, ist tätig als Publizist (u.a. jazzpages.de), Fotograf, betreibt das Label fixcel records und die Sendung Jazzology im Freien Radio Rhein-Neckar, bermudafunk. Er sprang bei der ersten Ausgabe des Kathrin-Preises für den befreundeten Kollegen Rainer Köhl als Juror ein und darf noch eine Runde mitspielen.

Edith Steyer
Edith Steyer ist Klarinettistin und Saxophonistin im Bereich der freien und experimentellen Improvisation, sowie Komponistin. Nach einem Jazzstudium und vielen Jahren Arbeit als Jazzmusikerin, begann sie sich vermehrt von den spezifischen formalen, tonalen und harmonischen Vorgaben zu verabschieden. Heute widmet sie sich der Erforschung ihrer Instrumente durch erweiterte Spieltechniken, Präparationen und dem Einsatz von Feedback. In ihren Projekten verwebt sie die Klänge der Holzblasinstrumente mit den anderen Instrumenten, arbeitet mal thematisch, mal konzeptuell und performativ. Immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Sounds und Strukturen, ist ihr oberstes Ziel, der Musik, in der Kommunikation mit den anderen Musiker*innen, Bedeutung und Intensität zu verleihen.
Mit Kathrin Lemke verband sie über viele Jahre nicht nur die gemeinsame Band „Les Femmes Futürres“, sondern auch eine Freundschaft, die nicht zuletzt von einer großen gemeinsamen Leidenschaft für den Jazz und den Free Jazz geprägt war, sowie auch – als Alto Sisters – von den Erfahrungen als Saxophonistinnen und Multiinstrumentalistinnen in der Jazzwelt. Zuletzt arbeiteten sie 2015 am Staatstheater Cottbus in einem Saxophonquartett zusammen.

Joss Turnbull
Künftig werden wir immer auch eine Trägerin oder einen Preisträger des Kathrin-Preises aus den Vorjahren in die Juryarbeit miteinbeziehen. 2019 absolvierte der Perkussionist Joss Turnbull als Preisträger eine unvergessliche Premiere in Darmstadt, als er unter anderem mit dem Darmstädter Box-Champion Ahmet Cicek musikalisch fusionierte.
Joss studierte zunächst Perkussion an der Musikhochschule Mannheim. Seit seinem Unterricht bei den iranischen Meistern Mohammad Reza Mortazavi und Madjid Khaladj steht die iranische Kelchtrommel Tombak im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit.
Neben einem Studienaufenthalt in Istanbul bereiste der Perkussionist Syrien, den Libanon und den Iran. Sein erstes Album „Isturnbull“, auf dem er den Rhythmus von Alltagsgeräuschen der Metropole Istanbul verwertete, veröffentlichte der Ausnahmemusiker 2013. Heute wirkt Joss neben seiner solistischen Arbeit bei vielen internationalen Musikprojekten mit, darunter dem Mannheimer LebiDerya Ensemble, dem gerade erst mit dem Deutschen Jazzpreis 2022 ausgezeichneten Trickster Orchestra aus Berlin, dem Ensemble Asil – for arab contemporary classical music und der libanesischen Tanzkompanie Maqamat.