Der Kathrin-Preis

Die Freiheit zu träumen

Träume spielen in der persönlichen und professionellen Entwicklung junger Musikerinnen und Musiker eine nicht unerhebliche Rolle. Musikalische Wünsche und Sehnsüchte zu verwirklichen  fördert die Fähigkeit,  die notwendige Reife für ein manchmal entbehrungsreiches Künstlerleben zu erlangen.

Kathrin Lemke (1971-2016) beschäftigte sich ihr Leben lang mit der Ausformung ihres persönlichen Sounds und ihrer eigenständigen kompositorischen Handschrift. Ihr war bewusst, dass manchmal kleine Beiträge helfen, ein erträumtes oder bereits angefangenes Projekt Realität werden zu lassen, das dann einen wichtigen Baustein in der Entwicklung als Musikerpersönlichkeit darstellt. Dazu trägt der „Kathrin‐ Preis“ bei: Er soll in Form einer voll finanzierten Arbeits- oder Werkstattphase im Jazzinstitut Darmstadt jungen Musikerinnen und Musikern eine Woche lang den Rücken für künstlerische, pädagogische oder inszenatorische Projekte freihalten. Er kann auch Anstoß sein, künstlerisch Neues zu entwickeln oder bestehende Ideen zu verwirklichen.

Grundstock von 25.000 Euro für die ersten fünf Auflagen

Aus dem Nachlass von Kathrin Lemke stiftete ihre Mutter, die Heidelberger Journalistin Irene Lemke‐Stein, insgesamt 25.000 Euro zur Förderung junger Jazzmusiker. Diesen Betrag stellte sie dem Jazzinstitut Darmstadt als zweckgebundene Spende zur Verfügung, welches damit wiederum 2018 den „Kathrin‐ Preis – Kathrin Lemke Scholarship for Young Jazz Improvisers“ – ins Leben rief. 2020 stockte die Mannheimer DESTAG-Stiftung den Preistopf mit insgesamt 20.000 Euro auf – jeweils 5.000 Euro bei den kommenden vier Auflagen. Die Auszeichnung wird fortan alle zwei Jahre von der Mutter der Musikerin, dem Jazzinstitut Darmstadt sowie der Zeitschrift JAZZTHETIK und dem Internetportal jazzpages.de vergeben. Erster Preisträger im Jahr 2019 war der Perkussionist Joss Turnbull (Video zur Preisverleihung). 2021 ging der Preis an die Bielefelder Saxofonistin Luise Volkmann.

Residenz, Werkstattphase, Preisträgerkonzert – alle zwei Jahre in Darmstadt

Die Auszeichnung wird in Form einer Residenz gewährt. Diese besteht aus einer einwöchigen Werkstattphase im Jazzinstitut Darmstadt, als deren Abschluss die offizielle Verleihung des Preises und ein Preisträgerkonzert stattfinden.

Die Werkstattphase selbst kann zum Beispiel zur Durchführung eines vorgeschlagenen Projektes oder als Probenzeit vor einer CD‐Produktion oder Tournee, für die Entwicklung genreübergreifender Programme, die Vorbereitung einer Studienreise ins Ausland, als Kompositionszeit oder ähnliches genutzt werden. Über die inhaltliche Ausgestaltung der Woche bestimmen die Ausgezeichneten selbst. Während dieser Woche werden alle Kosten, die unmittelbar mit der Werkstattphase verbunden sind, wie Fahrten, Unterkunft, Tagegeld, Probenhonorare, Honorare für Gastmusikerinnen und Gastmusiker, Raum‐ und Instrumentenmieten usw. von den Stiftern des Preises übernommen. Am Ende der Woche geben die Preisträgerin oder der Preisträger ein öffentliches Abschluss‐ oder Werkstattkonzert in Darmstadt, bei dem dann auch die feierliche Verleihung des „Kathrin‐Preises“ erfolgt.

Namhafte Jury nominiert Young Jazz Improvisers und wählt die Preisträger aus

Die Preisträgerinnen und Preisträger können auch aus dem Ausland kommen und werden von einer achtköpfigen Jury ausgewählt. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich. Der Jury gehören musikalische Wegbegleiter und Freunde Kathrin Lemkes an, etwa die Saxofonistin Edith Steyer, renommierte Musikerkolleginnen und Kollegen wie die Saxofonistin Angelika Niescier und der Kontrabassist Sebastian Gramss, außerdem der Musikjournalist Hans-Jürgen Linke, der Fotograf Frank Schindelbeck, die Musikbloggerin Aida Baghernejad und die Kulturmanagerin Lena Jeckel. Diesmal war auch der Preisträger 2019, Perkussionist Joss Turnbull Teil des neunköpfigen Gremiums. Den Vorsitz der Jury hat Wolfram Knauer, Direktor des Jazzinstituts Darmstadt.

Pressekontakt: Arndt Weidler, Jazzinstitut Darmstadt, 06151 963700, jazz@jazzinstitut.de

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